Karl der Käfer und seine falschen Freunde

Ältere Leser werden sich vielleicht an diese grüne Schnulze aus dem Anfang der 1980er Jahren erinnern: Das ergreifende Liedchen über den brutal fortgejagten Käfer Karl, die rücksichtslos zugeteerte Blume am Wegesrand u.s.w. Selbstverständlich mit der Skyline eines sogenannten Atomkraftwerks in Hintergrund des Plattencovers. Es war fast eine Hymne der grünen Umweltschutzbewegung.

Heute sieht das ganz anders aus. In den Reinhardswald in Hessen werden, beispielsweise, zunächst 18 Windräder reingeklotzt. Karl der Käfer steht fassungslos vor den Untaten seiner falschen Freunde. Neben den Schotterpisten zu den Betonfundamenten und Stahltürmen mitten in seinem Refugium. Kein Atomkraftwerk weit und breit, nur klima“freundliche“ Windanlagen mitten im Wald. Bäume wurden dafür großzügig mit scharfer Axt gefällt. Und Blumen am Wegesrand wurden rücksichtslos zugeschottert.

Moral ist eine feine Sache. Davon können GRÜNE garnicht genug haben. Mindestens zwei. Doppelmoral sozusagen. Windanlagen sind wertvoller als Wald, auch Holzhackschnitzel für Heizkraftwerke sind offenkundig ziemlich wertvoll. Aber Wald ist meist wertvoller als andere Menschen. Karl der Störenfriedkäfer wird während der Planung im Abwägungsverfahren für Windanlagen von den Behörden wahrscheinlich weggewogen. Armer Karl. Such dir in einem nächsten Leben ehrliche Freunde, jedenfalls nicht diese Knallköppe.