Wildwuchs bei Windkraftanlagen im Nordwesten des Landes Brandenburg

Während die Regionale Planungsgemeinschaft Prignitz-Oberhavel an der verbindlichen Ausweisung von Vorranggebieten für Windernergienutzung herumbastelt, haben Profiteure der Windkonjunktur und ahnungs- oder gewissenlose Mitarbeiter in den Genehmigungsbehörden vollendete Tatsachen geschaffen. Fast 40% der Anlagen im Nordwesten Brandenburgs stehen außerhalb der zukünftigen Vorranggebiete.

 in Betriebim Verfahren oder vor Inbetriebnahme Gesamt
Landkreis Oberhavel (OHV)
Gesamtanzahl der Anlagen742296
Anlagen in geplanten Windeignungsgebieten571370
Anlagen außerhalb geplanter Windeignungsgebieten17926
Landkreis Ostprignitz-Ruppin (OPR)
Gesamtanzahl der Anlagen32799426
Anlagen in geplanten Windeignungsgebieten22076296
Anlagen außerhalb geplanter Windeignungsgebiete10723130
Landkreis Prignitz (PR)
Gesamtanzahl der Anlagen576118694
Anlagen in geplanten Windeignungsgebieten31365378
Anlagen außerhalb geplanter Windeignungsgebiete26253313
Planungsgebiet Prignitz-Oberhavel (OHV, OPR, PR)
Gesamtanzahl der Anlagen9772391.216
Anlagen in geplanten Windeignungsgebieten590154744
Anlagen außerhalb geplanter Windeignungsgebiete38785472
Zum Vergleich: Land Brandenburg
Gesamtzahl der Anlagen4.0801.3775.457

Vorranggebiete für die Windenergienutzung sollten für diesen Zweck besonders geeignet sein. Nicht zu dicht an Siedlungen, nicht in geschützten Naturräumen, das Landschaftsbild möglichst gering störend. Bei den geplanten Vorranggebieten können zwar hier und da Zweifel aufkommen, besonders wenn sie in die Wälder gelegt wurden – wahrscheinlich aus der Notlage heraus, das sozialistische Planziel noch nicht erfüllt aber keine weiteren, geeigneten Flächen gefunden zu haben. Folglich dürften Windanlagen außerhalb der Vorranggebiete deshalb an völlig ungeeigneten Stellen stehen: Zu dicht an Siedlungen, unsere märkische Kulturlandschaft erheblich störend.

  • Von insgesamt 977 Windanlagen im Nordwesten des Landes Brandenburg stehen 387 (fast 40%) außerhalb der geplanten Vorranggebiete, an ungeeigneten Standorten.
  • Gegenüber den bereits bestehenden Anlagen ist ein Zuwachs von 239 Anlagen (24%) in nächster Zeit kaum noch abwendbar. Die Anlagen stehen kurz vor der Inbetriebnahme oder das Genehmigungsverfahren ist bereits weit fortgeschritten. Die schludrige Routine wird folgenlos fortgesetzt: 85 dieser Anlagen sollen außerhalb der geplanten Vorranggebiete in die Landschaft geklotzt werden.
  • Der Wildwuchs ist in der Prignitz besonders weit gediehen. Fast die Hälfte der jetzt und demnächst laufenden Anlagen stehen dort außerhalb der geplanten Vorranggebiete.

Änderung 27.10.2025: Tabellendaten korrigiert